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Bern, 18. November 2014

Enttaeuschendes-Ergebnis-der-Lohnverhandlung-Bundespersonal

MEDIENMITTEILUNG DER VERHANDLUNGSGEMEINSCHAFT BUNDESPERSONAL VGB

Enttäuschendes Ergebnis der Lohnverhandlung Bundespersonal
An der heutigen Lohnverhandlung für das Bundespersonal konnte keine befriedigende Lösung gefunden werden. Die Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal (VGB) der Gewerkschaften PVB, VPOD, Garanto und PVfedpol als grösste Arbeitnehmervertretung ist zutiefst enttäuscht, dass die Arbeitgeberin Bundesverwaltung nur die budgetierten 0,2% Lohnerhöhung gewähren will. Damit werden nicht einmal die höheren Lohnabzüge für die zweite Säule abgedeckt, die für die meisten Angestellten ab 2015 etwa 0,4%, für die älteren Jahrgänge sogar über 2% ausmachen. Sie alle werden nun eine reelle Lohneinbusse erleiden.

Dies ist umso stossender, als die Finanzlage sehr gut ist: Die Hochrechnung der Bundesverwaltung für 2014 zeigt einmal mehr ein grosses Plus von 500 Mio. Franken, und das Budget 2015 rechnet selbst bei pessimistischer Wirtschaftsprognose mit einem Überschuss in derselben Höhe. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf begründete das ungenügende Angebot des Bundesrats damit, dass man angesichts der tiefen Teuerung und der allgemeinen politischen Lage keinen Spielraum für Verhandlungen im Budget eingeplant habe. Immerhin verspricht sie, künftig im Budget über die Teuerung hinaus einen konkreten Prozentsatz für mögliche Lohnmassnahmen vorzusehen, womit dann effektiv Verhandlungen möglich wären.

Die VGB forderte für 2015 1% mehr Lohn für alle und die Übernahme der Kosten der NBUPrämie durch die Arbeitgeberin. Diese trägt heute nur einen Drittel der Kosten. Mit einer überparitätischen Beteiligung der Arbeitgeberin könnten die per 2015 höheren Lohnabzüge für die zweite Säule zu einem Teil aufgefangen werden. Die Bundesrätin kam der VGB hier einen Schritt entgegen: ab 2015 wird die Arbeitgeberin 60% der NBU Prämie übernehmen.

Die VGB forderte zudem, dass die Beiträge der Arbeitgeberin an die familienexterne Betreuung auf Kinder bis zu 12 Jahre ausgeweitet werden; heute gelten sie nur für Kinder bis sechs Jahre. Für die VGB wäre dies ein wichtiges Signal der Arbeitgeberin für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier zeigt sich die Bundesrätin grundsätzlich offen, die Beiträge des Bundes auf Kinder über sechs Jahre auszudehnen. Die VGB wird dieses Anliegen im Begleitausschuss der Sozialpartner (BAS) wieder aufgreifen.

Die Präsidentin der Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal, Maria Bernasconi, Generalsekretärin des PVB, zeigte sich äusserst enttäuscht über das Ergebnis der Verhandlung: „Die Bundesverwaltung hat nun seit mehreren Jahren finanzielle Überschüsse in der Rechnung. Es geht nicht an, dass in Zeiten guter Rechnungsabschlüsse und ausgeglichener Budgets auf Kosten des Personals gespart wird.“

Auskunft

Maria Bernasconi, Präsidentin Verhandlungsgemeinschaft VGB und Generalsekretärin PVB,
Tel. 078 718 71 13

Christof Jakob, Vizepräsident Verhandlungsgemeinschaft VGB und VPOD Sekretär,
Tel. 077 447 29 03